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Eventmarketing.Blickwechsel: was Harald Dzubilla alias Spießer Alfons über die Eventbranche denkt

Von Katharina Stein 1.12.2011 ~3 Minuten Lesezeit

Was bekommen Außenstehende von der Eventbranche mit? Sich diese Frage zu stellen, ist wichtig. Denn in den Köpfen der Menschen existiert nur das, was sie tatsächlich wahrnehmen. Und was für den gefürchteten Werbe-Kritiker Harald Dzubilla – auch bekannt als Spießer Alfons – von der Live-Kommunikation existiert, hat er uns in einem Interview verraten. Gewohnt leicht sarkastisch hat er uns damit auch verraten, dass wir uns als Branche um unsere Außendarstellung kümmern sollten. Das Bild der Branche aktiv in der Marketing-Presse formen – und das Feld nicht alleine Skandalen und Negativ-Beispielen überlassen sollten.

Harald Dzubilla ist Verlagskaufmann, Journalist und Autor. Er war über 30 Jahre lang als Werbeleiter in Großverlagen (Bauer, Burda, Jahreszeiten, Springer) tätig. Seit 2000 arbeitet er in eigener Regie mit seinem Ein-Mann-Konzern BrainWork.

Als „Spießer Alfons“ spießt Harald Dzubilla die Werbung auf – in seiner wöchentlichen Kolumne in der HORIZONT und im Medien-Blog www.off-the-record.de.

1. Woran denken Sie spontan beim Thema „Eventmarketing“?


Event-Marketing – auf Deutsch: Mit Speck fängt man Mäuse – ist für mich eine Werbemethode, wo man nicht mit der Gießkanne auf alle potentiellen Kunden streut, sondern sich gezielt und zu bestimmten Anlässen an wenige richtet, an die aber sehr direkt und kostenintensiver als bei klassischer Massenkommunikation.

Solche Events kann der Auftraggeber selber durchführen und/oder mit Hilfe einer Werbe- bzw. Eventagentur.

2. Was bekommen Sie von Eventmarketing mit?

Event-Marketing passiert mit Kunden genauso wie mit Mitarbeitern, die motiviert werden sollen. Das bekannteste Beispiel von Mitarbeitermotivation, über das ich gelesen habe, war das Marketing-Event von der ehemaligen Hamburg-Manheimer-Versicherung, das später auch als ERGO-Therapie bekannt geworden ist: Belobigungsreise der Herren Vertreter nach Budapest mit vollem Programm und bunten Bändchen. Dabei hat sich auch gezeigt, dass solche Events sehr gefühlsmäßig ansprechen.

Das Thema „Event-Marketing“ ist für mich sehr kompakt bzw. umfangreich. Aktionen am Stand einer Messe gehören genauso dazu wie das Weinfest direkt vor meiner Haustür, wo eine bestimmte Gruppe deutscher Winzer sich präsentiert hat. Oder der örtliche Gaststättenverband, der mit der Veranstaltung „Stormarn kocht auf“ für die Restaurants geworben hat – mit Probierhäppchen (kostenpflichtig) und Live-Musik (frei).

3. Wie sichtbar ist die Eventbranche Ihrem Empfinden nach? Und wie wichtig ist es, dass eine Branche sichtbar ist?

In meinen Augen ist die Event-Marketing-Branche wenig sichtbar, höchstens mal bei größeren PR-Veranstaltungen, die auch im Fernsehen übertragen werden (Ein Herz für Kinder, Bambi, Goldene Kamera etc.), erfährt man in der Werbefachpresse, wer das organisiert hat.

Sichtbar sollten Agenturen für Event-Marketing nicht für die Zielgruppen ihrer Auftraggeber sein, sondern vielmehr für die Auftraggeber selbst. Was genauso ist bei klassischen Werbeagenturen, die auch hübsch im Hintergrund bleiben sollten, da schließlich der Auftraggeber im Vordergrund stehen muss und nicht seine Agentur.

4. Wie schätzen Sie den Stellenwert von Events im Marketing-Mix ein?

Im Marketing-Mix sollte Event-Marketing dort eine Rolle spielen, wo der Auftraggeber seine Zielgruppe übersehen und somit individuell bearbeiten und steuern kann. Kaviar auf den Bürgersteig kippen und hoffen, dass genügend Leute darauf ausrutschen, ist zum einen zu teuer, zum anderen unsinnig.

» Zum 1. Teil von Eventmarketing.Blickwechsel: ein kritischer Blick von Klaas Kramer & Diskussion

» Zum 2. Teil von Eventmarketing.Blickwechsel: was ein Marketing-Blogger über die Eventbranche denkt

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