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Schluss mit dem ewigen Jammern – Kontrapunkt antwortet auf Interview mit Hagen Invent

Von Katharina Stein 29.2.2012 ~4 Minuten Lesezeit

In der aktuellen events gibt es ein Interview mit den Hagen Invent Geschäftsführern Adone Kheirallah und Werner Hagen zu lesen. Thema ist die Eventbranche, ihre Zukunft, Budgetdruck, Nachwuchs, Kompetenz und Qualität – und nicht zu knapp Hagen Invent selbst. Harald Böttcher, Geschäftsführer der Eventagentur Kontrapunkt, hat das Interview doch ein wenig erbost gelesen und auf dem Kontrapunkt Blog seinem Ärger Luft gemacht. Hier eine kleine Zusammenfassung.

Wie zuvor erwähnt, war die Eventbranche, ihre Herausforderungen und Probleme eines der Interview-Themen mit Hagen Invent. Und aus Sicht der Düsseldorfer schneidet die Eventbranche nicht besonders gut ab. So heißt es dort unter anderem:

Adone Kheirallah in der events: „Der professionelle Umgang mit unserer wichtigen Dienstleistung ist in den letzten Jahren regelrecht verkommen. Da steht dann „Event-Catering“ und es ist letztlich der Metzger von der Ecke, DJ Jörg oder die Kapelle, die in der vergangenen Woche noch beim Heimatfest gespielt hat. […] Ich glaube, dass viele Agenturen ein zu einfaches Verständnis vom Wesen unseres Produkts haben.“

Dem werden nun sicherlich einige zustimmen. Doch Harald Böttcher sieht in dem ständigen Gejammer keinen Nutzen – und auch keinen Realitätsbezug.

Harald Böttcher im Kontrapunkt Blog: „Das ewige Jammern sollten wir doch allmählich einmal hinter uns lassen. Die ernsthaft Marktbeteiligten auf Kundenseite – und das sind zumindest unsere Auftraggeber – haben inzwischen alle einen Professionalisierungsgrad erreicht, [der] die Leistungsfähigkeit von uns Agenturen sehr gut ein[zu]schätzen [vermag]. Diese Diskussion gehört der Vergangenheit an und wir wollen doch – als Branche – alle in die Zukunft aufbrechen, oder?“

Auch der Umgang von Hagen Invent mit der Problematik „Mitarbeiter-Qualität“ verärgert Böttcher. So antwortet Werner Hagen auf die bereits seltsam formulierte Frage „Eine regelrechte Seuche in der Branche ist der exzessive Einsatz von sehr jungem und extrem niedrig bezahltem Personal aus der Abteilung „Jugend forscht“! Wie ist das bei Ihnen?“, wie folgt:

Werner Hagen in der events: „Heute liegt der Altersdurchschnitt bei Hagen bei Ende 30. Kein Praktikant, kein Auszubildender, alles Menschen mit Expertise.“

Die Antwort des Kontrapunkt Geschäftsführers darauf:

Harald Böttcher im Kontrapunkt Blog: „Ganz Deutschland stöhnt über den Fachkräftemangel. Der FME hat den Nachwuchswettbewerb DAVID entwickelt, die Zeitschrift W&V und der GWA haben in 2011 eine Kampagne gestartet, um junge Menschen für den Einstieg in die Kommunikationsbranche zu begeistern. Und Hagen invent brüstet sich damit, dass der Altersdurchschnitt dort bei Ende 30 liegt. „Kein Praktikant, kein Auszubildender, alles Menschen mit Expertise“. Da frage ich mich, was die Kollegen in 20 Jahren machen möchten – nur noch Events für Senioren, weil Sie die Zielgruppe so gut verstehen. Sorry, ich weiß das ist gemein. Aber unsere Branche braucht gut ausgebildeten Nachwuchs und wer, wenn nicht wir Agenturen sollen diesen ausbilden!
Also, ein Aufruf nach Düsseldorf: Überlassen Sie bitte diese Nachwuchsausbildung nicht nur Ihren Wettbewerbern.“

Die Verärgerung von Harald Böttcher kann ich persönlich nachvollziehen. In der Tat bringt das häufige Nörgeln über die „anderen“ in der Eventbranche keinen weiter. Das motiviert niemanden dazu, besser zu werden. Deutlich sinnvoller wäre es für die Live-Kommunikation, wenn wir mehr über den Spaß an der Weiterentwicklung, über neue Ideen und nicht zuletzt über gute Events sprechen würden, anstatt die durchaus unterhaltende, aber wenig verändernde Kritik-Keule auszupacken.
Den Nachwuchs sogar als Qualitätsmerkmal auszuschließen – da fehlen mir persönlich die Worte. Das ist nicht sehr weitsichtig oder sehr sehr unglücklich formuliert. Mit Blick auf solche Denkweisen, sehe ich für die Zukunft der Eventbranche schwarz.

Zum besseren Verständnis: hier könnt ihr das komplette events Interview mit Hagen Invent lesen. Und hier die Antwort von Kontrapunkt.

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