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Brauchen wir neue Eventformate für die Eventbranche? – Meinungen aus der Event- und MICE Branche

Von Katharina Stein 24.9.2012 ~4 Minuten Lesezeit

Gerade erst fand zum ersten Mal die meetingplace in Wiesbaden statt – und natürlich wird gleich hitzig über Sinn und Unsinn des Eventformats diskutiert. Langjährig bekannt sind daneben die IMEX, die BEST OF EVENTS oder die SHOWTECH. Um nur ein paar Branchen-veranstaltungen zu nennen. Jedes Format hat seine Daseinsberechtigung, aber sind diese Eventformate auch zeitgemäß, attraktiv und effektiv für die Eventbranche? Was fehlt, wovon braucht es mehr, braucht es etwas komplett Neues oder sollten wir einfach mal aufhören über alles zu meckern?

Wir haben uns umgehört, auch selbst geantwortet und geben die Fragen auch an Dich weiter! Was meinst Du?

Stimmen und Meinungen von Dominik Deubner (DOMSET), Christian Oblasser (a5marketing), Mario M. Flaschentraeger (COMMPANY), Gunar Bergemann (MARITIM) und mir (eveosblog).

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Die aktuellen Messe- und Eventformate in der MICE-Branche und nicht zuletzt aus Compliance-Sicht auch die Hosted Buyer-Programme zahlloser Veranstaltungsformate haben ausgedient. Mit dem klassischen Setting aus Messestand, appointment-basierten Tischgesprächen angereichert durch eigenwerbliche sogenannte Fachvorträge locken Veranstalter keine Einkäufer und Interessenten aus Agenturen und Unternehmen mehr in die Messehallen und Hotels dieser Welt.

Ich vermisse stets die Mehrwerte, den interaktiven Austausch zwischen Anbieter- und Käuferseite sowie nicht zuletzt differenzierte anspruchsvolle Inhalte, die Profis wie uns inspirieren und konkret bei Projektplanungen unterstützen.

Dominik Deubner, DOMSET

 

Meetingplace, BOE & Co, wer braucht das alles? Die Frage ist falsch gestellt, Sie muss heißen: was wollen die Planer und Organisatoren von Meetings und Events? Das ist die Frage, die die Veranstalter stellen sollten.

Der Wunsch nach kommunikativem Austausch und Weiterbildung, Anregungen und Neuem besteht. Aber er wird selten eingelöst. Öde Abendveranstaltungen, langweilige ungeführte Get-Together und Eigenvermarktungsvorträge von Tchaka-Trainern sind eher die Regel. Auf der Messe selbst: Stände von Hotelketten mit müden Sales-Mitarbeitern. Die Infos, die dort zu bekommen sind, findet man schneller im Internet. Der Wunsch nach Anregung und Neuem wird so nicht befriedigt.

Deshalb mein Appell an die Veranstalter: fragt einfach mal die Kunden (eure Besucher), was sie erwarten und gebt nicht immer dem einfachsten Format eurer Cash-Cows den Vorzug! Mich hat noch niemand auf einer solchen Messe qualitativ befragt. Schade.

Christian Oblasser, a5-Gesellschaft für interaktives Marketing

 

Ich denke nicht, das wir neben den 1.000 Branchentreffs noch mehr Formate brauchen. Ich wünsche mir viel mehr zwei Leitmessen. Die eine, eine Mischung aus der ehemaligen Marketing Services, der SHOWTECH und der BOE mit Showcases, wie die Freiburger Kulturbörse. Die zweite für den touristischen Part, die IMEX, die die wesentlichen Anbieter bündelt. Alles andere ist Ressourcenverschwendung und erreicht alte Hasen wie mich wohl auch kaum mehr, denn es fehlt der Mehrwert.

Beide Messetypen sind mit ihren Vortragsangeboten auf der richtigen Spur, aber solange die heißen Themen wie Compliance ausgeblendet werden, stellen diese weder für Endkunden aus der Industrie noch für Agenturen einen echten Nutzen da. Messen sind da eher das „Pfeifen im Wald“, welches die bösen Geister fern halten soll. Sie bilden nicht die reale Situation ab, sondern sind Lieferanten von Träumen. Doch die Zeiten, dass nur schon ein Treffen alter Kollegen Anlass für den Besuch einer Messe ist, ist definitiv vorbei.

Mario M Flaschentraeger, COMMPANY

 

Eine Messe ist ein Marktplatz und keine One-Man-Show bzw. Einbahnstraße. Die Teilnehmer und Besucher müssen ihre Anforderungen, Wünsche und Ideen genauso einbringen, wie die Aussteller. Meckern und Sticheln hilft niemandem – wir brauchen belastbare Beziehungen und erfolgversprechende Lösungen. Ein guter Nährboden ist vorhanden – jetzt gilt es, Schnittmengen und Schnittpunkte herauszuarbeiten, diese richtig zu analysieren und zu interpretieren und daraus passende, interessante Angebote für beide Seiten – Fachbesucher und Aussteller – zu kreieren. Wir werden diesen Prozess gerne weiter begleiten!

Gunar Bergemann, MARITIM

 

Uns persönlich fehlt es bei einigen Branchenevents an Mut, Begeisterung und nicht zuletzt Spaß an neuen Ideen. Viele Events und Messen wirken irgendwie lieblos und ohne Leidenschaft – unabhängig vom Konzept. Meiner Meinung nach bedarf es einer anderen Einstellung gegenüber Veranstaltungen. Werbelastige, bequeme, weil standardisierte oder nur auf Profit oder Abverkauf ausgerichtete Konzepte funktionieren merklich immer weniger. Ich würde mir wünschen, dass man aufhört, sich selbst durch Angst, Bequemlichkeit, Profitdenken, Selbstdarstellung oder sonst was auszubremsen und wieder mehr echte Begeisterung entwickelt. Da wo Leidenschaft ist, kommen die innovativen und zielführenden Event-Ideen fast von alleine.

Andererseits wünsche ich mir aber auch auf Besucherseite mehr Offenheit und etwas weniger Nörgelkultur. Neue Ideen funktionieren und entwickeln sich nur mit beidseitiger Offenheit!

Katharina Falkowski, eveosblog

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