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Mut & Innovation in der MICE Branche: Gewinn vs. Risiko – Insider-Erfahrungen einer Destination

Von Katharina Stein 17.4.2013 ~5 Minuten Lesezeit

Artikelreihe für den MICE Club

Wir brauchen mehr Mut in der MICE- und Eventbranche! Das ist ganz klar unsere Meinung und eine aktuell häufig geäußerte Aussage. Doch so einfach, wie man das mal eben sagt, ist es für viele Unternehmen und Mitarbeiter meistens nicht. Für viele ist es eine Gratwanderung zwischen dem Druck der Innovation und den langjährigen und vermeintlich sicheren Erfahrungen zu stehen. Wie ist es, etwas komplett Neues zu machen, was bringt es mir und wie reagieren Kunden und Partner? Wichtige und nachvollziehbare Fragen in diesem Zusammenhang!

Deswegen haben wir im Rahmen des MICE Club jemanden aus der MICE-Branche, der bekannt dafür ist, innovativere Wege zu gehen, genau danach gefragt – nach seinen Insider-Erfahrungen mit neuen Formaten. Ein sehr ehrliches und offenes Interview mit einer MICE Destination und einem der ersten Teilnehmer des MICE Club: VisitDenmark!

1. Ihr seid in eurer Kommunikation und in eurem Vorgehen schon recht progressiv und immer interessiert an neuen und innovativen Ideen. Auch in B2B Kreisen seid ihr sehr aktiv in Social-Media, eure Events sind sehr interaktiv, eure Kommunikation sehr contentorientiert und einfach zeitgemäß. Ihr wart auch eine der Ersten, die direkt bei einem so neuen Format wie dem MICE Club zugesagt haben. Warum ist Innovation in eurer Kommunikationsstrategie so wichtig?

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Stefanie Biese, Sales Manager Business Tourism, VisitDenmark

Stefanie Biese: Als kleines Land, welches sich mit einem kleinem Marketingbudget im internationalen Wettbewerb behaupten muss, ist es wichtig andere Wege zu gehen. Kreativität und Innovation bilden unsere Stärken. Dadurch schaffen wir es, in den Medien präsent zu sein.

Darüber hinaus besteht aber auch ganz klar das Ziel Dänemark als innovativste Meeting-Destination zu positionieren. Dänemark ist ein innovatives Land, das spiegelt sich in unserer Meeting-Kultur wider – dementsprechend muss sich das auch in unserer Kommunikation widerspiegeln.

Ein Beispiel und das aktuelle Herzstück unseres Ansatz ist „Meetovation“ – das Meeting Design Konzept von VisitDenmark.

2. Wie ist denn die Resonanz auf eure Herangehensweise? Ich denke, dass viele Unternehmen und Destinationen etwas unsicher sind, ob ihre Kunden Neues wirklich wollen und es annehmen. Haben eure Gäste und Teilnehmer Spaß an Neuem oder ist es manchmal auch schwierig neue Ideen zu vermitteln?

Markus Diefenbach: Ehrlich gesagt, am Anfang war es schwer, es gab kaum Resonanz. Die Branche ist teils noch nicht bereit für neue Ideen. Oft haben die Unternehmen auch noch nichts von Meeting-Design gehört, aber wenn sie dann damit in Berührung kommen, stößt das Thema oft auf Nachfrage und hohes Interesse – eben weil es neu und anders ist. Momentan ist die Nachfrage nach dem Meetovation-Konzept noch vorsichtig, es wird meist noch das Traditionelle nachgefragt.

Generell fehlt es der Branche an Mut – und natürlich an Kunden, die solche Konzepte nachfragen. Aber vor allem große Büros, wie MCI, haben die Zeichen der Zeit erkannt und sind mit uns im Dialog. Das zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

3. Was ist euch bei der Auswahl einer neuen Idee oder eines innovativen Angebots wichtig? Worauf achtet ihr, damit euer Vorgehen nicht nur innovativ, sondern auch effektiv und sinnvoll ist?

Markus Diefenbach: Ganz wichtig ist uns der Dialog mit dem Kunden. Eine Bedarfsanalyse ist sehr wichtig, damit das Ziel nicht verfehlt wird. Es geht nicht nur um Innovationen, sondern auch darum die richtigen Methoden anzuwenden, um einen höchst möglichen ROI zu erzielen – das versuchen wir mit all unseren Events.

4. Könnt ihr euch an ein erstmalig recht innovatives Event erinnern, das für den damaligen Moment ziemlich neu und anders war? Wie war das? Musstet ihr viel Überzeugungsarbeit bei euren Partnern und Gästen leisten?

Stefanie Biese: Unser erstes kreatives Event war das MINDevent 2010. Das war das erste Destinationsevent, das weg vom reinen Spaßcharakter und hin zum Lernen entwickelt wurde. Die Partner waren anfangs skeptisch, haben aber nach einigen Gesprächen das Konzept unterstützt und sind mittlerweile stolz, Teil dieser Erfolgsstory zu sein. Das MINDevent findet dieses Jahr zum 4. Mal in Kopenhagen statt.

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Markus Diefenbach, Internat. Marketing Manager (Mitte) auf dem MINDevent 2012 in Kopenhagen

 

5. Was würdet ihr einem Unternehmen sagen oder raten, dass noch etwas zögerlich ist, andere Dinge und Ideen auszuprobieren? Lohnt es sich Mut zu haben und etwas anderes als sonst zu machen?

Markus Diefenbach: Nur wer sich verändert bleibt! Die Welt um uns verändert sich, wir können uns vielen Entwicklungen nicht verschließen. Häufig nehmen wir Veränderungen jedoch als negativ wahr, was sie aber gar nicht sind! Letztendlich erweitert man mit neuen Ideen sein Portfolio und kann sich gegenüber anderen Mitbewerbern einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.

Wenn man mit neuen Ideen und Formaten an den Markt geht, würde ich aber nicht die Brechstangenmethode empfehlen, sondern step bei step Veränderungen anbringen.

Vielen Dank für das interessante und ehrliche Interview! Unserem Eindruck nach lohnt sich die Innovations-Strategie von VisitDenmark absolut. Schließlich sind sie als recht kleine MICE Destination bekannt für Innovation, zeitgemäße Kommunikation, Offenheit und Fortschrittlichkeit. Alleine dieses Image, abgestimmt auf die Alleinstellungsmerkmale des Landes, ist Gold wert – schon heute und in Zukunft noch viel mehr!

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